Aeolus+Processes
Im August 2018 startete die Europäische Weltraumorganisation nach fast zwei Jahrzehnten der Entwicklung die Aeolus-Mission, https://www.esa.int/Applications/Observing_the_Earth/FutureEO/Aeolus, die ersten weltraumgestützten Beobachtungen der globalen Windprofile. Obwohl Aeolus als Demonstrator-Mission konzipiert war, wurden seine horizontalen line-of-sight Winde (HLOS) in alle wichtigen globalen numerischen Wettervorhersagemodelle (NWP) integriert, was sich positiv auf die Vorhersagen auswirkte. Beispielsweise zeigt die Bewertung der Auswirkung der Aeolus-Prognose im ECMWF-Operationssystem und in den Beobachtungssystemexperimenten, dass die Auswirkung von Aeolus auf Kurzfristvorhersagen eine ähnliche Größenordnung hat wie die anderer Satellitenbeobachtungen, obwohl Aeolus weniger als 1 % der assimilierten Beobachtungen ausmacht. Die Schlüsselfrage für die wissenschaftliche Erforschung ist, warum Aeolus, obwohl seine Zufallsfehler (im Rayleigh-Kanal) zwei- bis dreimal größer sind als die Hintergrundfehler und die der Radiosonden, für NWP in jedem globalen Wettervorhersagezentrum von Vorteil ist? Welche atmosphärischen Prozesse und welche Mängel der NWP-Modelle werden durch Aeolus-Winde verbessert? Diese und andere Fragen werden nun in einem ESA-finanzierten Projekt in Zusammenarbeit mit dem EZMW untersucht.