Berufsbild Meteorologie
Die breite Ausbildung in der Atmosphärenphysik sowie die erworbenen Fähigkeiten in der IT und auf experimentellem Gebiet ermöglichen es, in verschiedensten Arbeitsfeldern tätig zu sein. Meteorologinnen und Meteorologen arbeiten bevorzugt in Klima‐ und Umweltforschungsinstituten, bei Wetterdiensten oder im Bereich der erneuerbaren Energien. Damit sind sie überall dort zu nden, wo es darum geht, komplexe Probleme zu lösen. Sie sind im Umgang mit Großrechnern, mit der Organisation großer Datenmengen und mit modernen Messtechniken vertraut, verfügen also über Schlüsselqualikationen, mit denen ihnen auch Zukunftsbereiche wie Big Data oder künstliche Intelligenz oenstehen.
Das traditionelle Berufsfeld von Meteorologinnen und Meteorologen sind die Wetterdienste. Es gibt den staatlichen Deutschen Wetterdienst (DWD) sowie zahlreiche private Wetterdienstleister. Neben der allgemeinen Wettervorhersage gibt es diverse Fachrichtungen wie Seewetter, Agrarwetter, Pollenflug und UV-Belastung, Service für Groß- und Sportveranstaltungen uvm.
Klimaforschung ist ein Schwerpunkt in Hamburg und vielen anderen Wissenschaftsstandorten weltweit. Hier arbeiten Meteorologen mit anderen Erdsystemwissenschaftlern wie Ozeanografen, Glaziologen, Vulkanologen und vielen anderen zusammen, um herauszufinden, wie das komplexe System Klima funktioniert und welchen Einfluss wir Menschen darauf haben.
Bei der Windkraft kommen Wetter und Technik zusammen. Meteorologinnen erstellen, ob in kleinen Ingenieurbüros oder in großen Konzernen, Standortgutachten für Windparks und analysieren dabei Mess- und Modelldaten. Oft werden auch eigene Messkampagnen durchgeführt und ausgewertet.
Unwetter wie Sturm, Hagel und Starkregen sind zerstörerisch und faszinierend zugleich. Direkt vor dem Unwetter steht die Warnung, aber noch besser ist es, wenn Stadt und Land auf solche Extremereignisse vorbereitet sind. Hierfür sind Behörden, Umweltämter und öffentliche wie private Unternehmen zuständig. Hier gibt es auch Überschneidungen mit der Geografie und Stadtplanung.
Strom aus Wind und Sonne ist die Zukunft. Aber schon die Ernergieausbeute für den nächsten Tag zu kennen, ist bares Geld wert. Meteorologen arbeiten hier eng mit der Stromwirtschaft zusammen und sorgen so für eine optimale Nutzung und Verteilung der erneuerbaren Energien.
Die meteorologische Messtechnik wird immer ausgefeilter. Um der Atmosphäre die letzten Geheimnisse zu entlocken, werden Fernerkundungssysteme wie Radar, Lidar oder Mikrowellenradiometer eingesetzt. Meteorologinnen sind bei der Entwicklung dieser modernen Messgeräte an Forschungsinstituten und bei industriellen Herstellern beteiligt.
Im Meteorologiestudium lernt man wegen der zu verarbeitenden großen Datenmengen aus Klimamodellen und modernen Messverfahren auch den Umgang mit Computersystemen, die selbst heute noch ganze Stockwerke füllen. Meteorologen sind daher auch überall dort zu finden, wo es um Big Data und künstliche Intelligenz geht.
Feinstaub, Ozon, Schadstoffausbreitung bei Unfällen und im Katastrophenfall – das hängt alles auch mit dem Wetter zusammen. Bei der Entwicklung von Vorhersage- und Warnsystemen bringen Meteorologinnen ihre Expertise mit ein, führen Feldexperimente durch oder programmieren Simulationen am Computer.
Und zu guter Letzt: Man kann natürlich auch an einer Universität bleiben. Nach dem Bachelor- und Masterabschluss folgt in der Regel die Promotion, mit der man dann auf PostDoc-Stellen arbeiten kann. Wer weiter strebt, kann Juniorprofessor und dann Professor werden und eine eigene Arbeitsgruppe leiten. Forschung und Lehre sind dabei an der Universität immer eine Einheit. Vielleicht stehst du dann vorne im Hörsaal?