Technische Meteorologie
Der Arbeitsbereich Technische Meteorologie stellt eine Besonderheit der Hamburger meteorologischen Forschung und Ausbildung dar. In speziell adaptierten Grenzschichtwindkanälen wird die Windströmung in den bodennahen Luftschichten der Atmosphäre nachgebildet und systematisch untersucht. Das "Forschungswerkzeug Grenzschichtwindkanal" ist auch und gerade in Zeiten der Entwicklung immer komplexer werdender Computermodelle von großer Bedeutung. Es hilft, die Informationslücke zwischen Naturmessungen und Computersimulationen zu schließen und trägt zum besseren Verständnis der dynamischen Strömungs- und Transportprozesse in der bodennahen Windströmung bei.
Der Arbeitsbereich verfügt über zwei konventionelle Grenzschichtwindkanäle, einen Schichten-Windkanal zur Simulation stabil geschichteter atmosphärischer Windgrenzschichten und einen klassischen aerodynamischen Windkanal Göttinger Bauart, die für Forschungs- und Ausbildungszwecke genutzt werden.
Forschungsprojekte des Arbeitsbereiches beschäftigen sich unter anderem mit
- der Dynamik/Turbulenz bodennaher Windgrenzschichten,
- dem Windklima, Ventilation und Luftbelastung in Stadtgebieten,
- störfallartiger Ausbreitung luftgetragener Gefahrstoffe,
- Windenergiegewinnung,
- Eintrag/Austrag von Luftschadstoffen in/aus Gebäuden und natürlicher Lüftung,
- Ausbreitung biogener Emissionen u.v.m.
Hauptziele der Forschungstätigkeit sind die Weiterentwicklung des physikalischen Verständnisses bodennaher Windströmungen und Transportprozesse sowie die Entwicklung und Validierung von Werkzeugen zur Lösung praktischer umweltmeteorologischer Fragestellungen. Gemeinsam mit dem Arbeitsbereich MeMi bildet die Arbeitsgruppe den Forschungsschwerpunkt Technische Meteorologie ab, der seit mehr als 30 Jahren erfolgreich interdisziplinär an der Schnittstelle zwischen Natur- und Technikwissenschaften forscht und arbeitet.