HUSCO
Hamburg Urban Soil Climate Observatory (HUSCO): Einfluss von Feuchte- und Energieflüssen städtischer Böden auf das lokale Klima
Ein Forschungsprojekt gemeinsam mit dem Institut für Bodenkunde
Das Klima in Städten unterscheidet sich von dem in den umliegenden Gebieten, da die natürlichen Energie- und Feuchtebilanzen von den modifizierten Oberflächen beeinflusst werden. Darüber hinaus sind städtische Böden kleinräumig stark unterschiedlich und weisen anthropogene Überprägungen auf. Ob diese Variabilität zur Formierung des lokal unterschiedlichen Stadtklimas auf der Mikroskala beiträgt, wird mit dem Projekt HUSCO (Hamburg Urban Soil Climate Observatory) untersucht. Ein Messnetz aus meteorologischen und bodenkundlichen Stationen liefert hierfür seit 2010 zeitlich hochaufgelöste Daten zu bodenphysikalischen und atmosphärischen Parametern an verschiedenen urbanen und suburbanen Standorten in Hamburg.
Ziel des von 2009 bis 2016 laufenden Projekts war es, ein genaueres Verständnis der Interaktionen zwischen Pedosphäre und Atmosphäre im urbanen Raum zu erlangen. Schwerpunkt lag auf der experimentellen Quantifizierung der Heterogenität des Stadtklimas und der Untersuchung der Wechselwirkung Boden–Atmosphäre im urbanen Raum – am Beispiel der Freien und Hansestadt Hamburg.
Ein Schwerpunkt in diesem Themenfeld, der insbesondere in Hamburg optimal untersucht werden kann, ist der Einfluss des Grundwasserflurabstands. Daher fand die beispielhafte Untersuchung der Klimafunktion von Böden anhand des Einflusses unterschiedlicher Bodenwasserhaushalte innerhalb verschiedener typischer Stadtstruktureinheiten statt. Der lokale Effekt von Grundwasserflurabstand und Bodeneigenschaften auf meteorologische Größen im urbanen Raum wurde mittels mehrjähriger in-situ-Bodenmessungen, Messungen von Klimaparametern und Flussmessungen über zwei Stadtteilen bewertet. Die Ergebnisse dieses Projekts sollen konkretere Vorhersagen zu den Auswirkungen des Klimawandels im urbanen Raum und die Ableitung von Anpassungsoptionen an den Klimawandel durch stadtplanerische Maßnahmen ermöglichen.
Langzeitmessungen begannen im Frühsommer 2010 in drei Stadtteilen Hamburgs und wurden vier Jahre später durch drei weitere Messstandorte ergänzt. Auch nach Ende des Forschungsprojektes HUSCO laufen die meteorologischen und Teile der bodenphysikalischen Messungen weiter. Das Messnetz umfasst derzeit:
- 10 MeteoStationen (Lufttemperatur, -feuchte, Niederschlag, Wind, Oberflächentemperatur, Luftdruck, solare Einstrahlung, Bodenwärmestrom)
- 7 BodenStationen (in fünf Tiefen bis 1,6 m: Bodenwassergehalt und -temperatur)
- ein Eddy Kovarianz-System (turbulente Flüsse)
Kooperationspartner
- Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt Hamburg (Abt. Vorsorgender Bodenschutz)
- Tierpark Hagenbeck Gemeinnützige Gesellschaft mbH
- Deutsche Telekom Netzproduktion GmbH
- Deutsche Funkturm GmbH
- HafenCity GmbH
- Bezirksamt Hamburg-Mitte / Bezirksamt Hamburg-Nord
- Zollamt Oberelbe
- Isuf e. V., Bauspielplatz Tweeltenmoor, Hamburg
- Albrecht-Thaer-Gymnasium HH-Stellingen
- Nelson-Mandela-Schule HH-Kirchdorf
Nachfolgendes Projekt, welches sich mit der räumlichen und zeitlichen Variabilität meteorologischer Größen in urbanen Räumen im Verhältnis zum übergeordneten Klima beschäftigt, ist das dem BMBF-geförderten Projekt "Stadtklima im Wandel" [UC]² zugeordnete Teilprojekt "Meteorologische Charakterisierung von Antrieb und städtischer Modifikation für die Beurteilung von Klimamodellen" www.uc2-3do.org
Für mehr Informationen siehe auch www.clisap.de/de/husco.
- Dauer: 2009-10 - 2016-06
- Drittmittelgeber: CliSAP