50 Jahre Geomatikum
30. Juni 2025

Foto: UHH/Lange
Heute vor 50 Jahren, am 30. Juni 1975, wurde das neu gebaute Geomatikum offiziell der damaligen Behörde für Wissenschaft und Kunst und somit der Universität Hamburg übergeben. Die Bauzeit betrug trotz der umfangreichen Ausstattung, neben Büros u. a. mit Laboren, Bibliotheken, Hörsälen, einem Museum und sogar Dienstwohnungen, weniger als 3 Jahre. Die Kosten von 85 Mio. DM (46,5 Mio. Euro) teilten sich die Stadt Hamburg und der Bund.
Bereits seit dem Frühjahr waren nacheinander einige Institute und Einrichtungen in das neue Gebäude eingezogen. Den Anfang machten im März das in Gründung befindliche Max-Planck-Institut für Meteorologie und Teile des Instituts für Geophysik. Unser Meteorologisches Institut folgte im Mai zusammen mit dem lnstitut für Geographie und Wirtschaftsgeographie. Später folgten dann der gesamte Fachbereich Mathematik, das Geologisch-Paläontologische Institut und die Verwaltung des Fachbereichs Geowissenschaften. Damit sind das Geomatikum und insbesondere der 16. Stock auch für uns Meteorologinnen und Meteorologen seit 50 Jahren das Zuhause.
Über Optik und Funktionalität des Geomatikums gibt es bestimmt so viele Meinungen wie Nutzer. Das im Stil des Brutalismus von den Architekten Bobzin/Doose/Krüger entworfene Gebäude galt damals sicherlich als modern und der Zukunft zugewandt. Aber schon nach 15 Jahren machten sich Mängel an den sieben Aufzügen bemerkbar, der automatische Außensonnenschutz funktionierte nicht mehr richtig, die Lüftung war laut und ineffizient und die Mensa, ursprünglich gar nicht als solche vorgesehen, war viel zu klein. Der Ruf des Geomatikums war da schon nicht mehr der beste. Um die Jahrtausendwende wurde dann das Foyer mit grünen Leuchtelementen neu gestaltet, eine riesige grüne Betonwand in der Eingangshalle, hinter der sich Münzkopierer und Getränkeautomaten versteckten, verschwand zugunsten einer Cafeteria, die Aufzugsanlage wurde grundlegend erneuert und der Sonnenschutz wurde – komplett abgeschaltet.
Das heutige Geomatikum ist mit Sicherheit kein Schmuckstück, weder innen noch von außen. Aber darüber sehen wir am heutigen Tage hinweg und zitieren Prof. Dr. Klaus Hasselmann, damals erster Direktor des Max-Planck-Instituts und heute Nobelpreisträger, aus seiner Rede anlässlich der Gründung des Instituts am 5. Dezember 1975:
„Wir empfinden es als besonders glücklich, daß wir zusammen mit mehreren am Sonderforschungsbereich beteiligten Universitätsinstituten in diesem schönen Gebäude untergebracht werden konnten [...].“
Quellen: uni hh, Hamburger Abendblatt, Wikipedia, mapofarchitecture.com, pers. Mitteilungen
Artikel der Architekten mit Fotos und Hintergrundinformationen: https://doi.org/10.3989/ic.1976.v29.i283.2731 (spanisch)